Mikroplasik – der (fast) unsichtbare Feind

Zugegeben – dieses Video mag auf den ersten Blick zauberhaft, sonderbar und ein bisschen wie aus einem Harry Potter Film erscheinen, doch hinter diesen wunderschönen Bildern steckt ein ernstes Thema.

Plastikmüll ist überall – auch dort wo wir ihn nicht sehen können

Die Meeresorganismen aus dem Video gehören zur Gruppe der Manteltiere und filtern, ähnlich wie Korallen, ihre Nahrung direkt aus dem Wasser. Dabei können sie jedoch nicht zwischen echter Nahrung und anderen Partikeln unterscheiden. Sie nehmen alles aus ihrer Umgebung auf , inklusive kleinster Plastikteilchen. Diese sogenannten Mikroplastik-Partikel entstehen durch die Zerkleinerung großer Plastikteile oder gelangen durch das Abwassersystem in die Meere. Generell werden Kunststoffpartikel, die kleiner als 5mm im Durchmesser sind, als Mikroplastik bezeichnet.

Mikroplastik wird mittlerweile in vielen Produkten verwendet – z.B. in Zahnpasta, Waschpeelings, Shampoos, Sonnencreme und Kosmetika. Es verbirgt sich beispielsweise hinter den kleinen Kugeln die für den Peeling-Effekt verantwortlich sind. Oftmals kommen wir ganz unbewusst damit in Kontakt und spülen die Produkte ganz sorglos den Abfluss hinunter. Auch beim Waschen synthetischer Kleidung entstehen kleinste Partikel, die von den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können.

Was sind die Konsequenzen?

Der Konsum von Plastikpartikeln kann nicht nur zu einem veränderten Fressverhalten und inneren Verletzungen in Meereslebewesen führen, auch die Inhaltsstoffe können Folgen mit sich bringen. Denn Mikroplastik ist nicht gleich Mikroplastik. Die Partikel können zum Beispiel mit anderen, toxischen Substanzen, wie z.B. Weichmachern oder Flammschutzmitteln versetzt sein, die im Verdacht stehen das Hormonsystem zu beeinflussen oder Krebs zu verursachen.

Wieso sollten wir dieses Problem sehr ernst nehmen?

Nachdem die kleinen Meeresorganismen das Mikroplastik aufgenommen haben, wird es in der Nahrungskette immer weiter nach oben transportiert, bis es schließlich in Form von Fisch auf unseren Tellern landet. Da die Partikel auch im Menschen nicht weiter abgebaut werden, reichern sie sich schließlich in unserem Körper an. Die Langzeitfolgen unseres Plastikkonsums auf unsere Gesundheit sind zwar wissenschaftlich noch nicht absehbar – gesund ist er aber mit Sicherheit nicht.

 

Quellen:

  1. https://news.nationalgeographic.com/2017/11/glitter-plastics-ocean-pollution-environment-spd/
  2. https://oceanservice.noaa.gov/facts/microplastics.html
  3. http://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.7b00423